»Menschenbilder« Porträtfotografien von Gabriele Seitz
40. Kunstausstellung des ost-west-forum Gut Gödelitz e. V.
Liebe Mitglieder und liebe Freunde des ost-west-forum Gut Gödelitz, meine Damen und Herren,
im Namen des Vorstandes unseres Bürgervereins begrüße ich Sie alle zur Märzveranstaltung unserer monatlichen Samstagabendreihe.
Wie an jedem Quartalsbeginn fangen wir mit einem kleinen Vorprogramm an. Das ost-west-forum Gut Gödelitz eröffnet eine neue Kunstausstellung. Es ist unsere 40., ein kleines Jubiläum also.
Was zunächst für nicht wenige vor allem Schmuck für die Wände unseres Veranstaltungsraumes gewesen sein mag, ist inzwischen für viele von uns zu einer interessanten und bereichernden Begegnung mit bildender Kunst geworden. Das Interesse an und das Verstehen von zeitgenössischer Malerei, Grafik und künstlerischer Fotografie ist gewachsen. Wir konnten unterschiedliche künstlerische Stile, Techniken und Handschriften kennenlernen. Die ausstellenden Künstler - Frauen und Männer, Ältere und Jüngere, akademisch ausgebildete und Autodidakten - kamen aus Dresden und Umgebung, aus Leipzig und Berlin, aus Rostock, Köln und Stuttgart, aus Niedersachsen und Baden-Württemberg, sie stammten aus Deutschland, Ungarn, Russland, der Schweiz und Palästina.
Natürlich haben nicht immer alle Bilder allen gefallen, denn auch für die Kunst gilt, dass man über Geschmacksfragen nicht streiten kann; oder wie eine bekannte lateinische Redewendung lautet: „De gustibus non est disputandum."
Unsere Kunstausstellungen haben einen Bezug zur Philosophie unseres Bürgervereins, manche sogar einen ganz unmittelbaren. Das ost-west-forum Gut Gödelitz ist ja keine Kunstgalerie, und unsere Ausstellungseröffnungen sind keine klassischen Vernissagen.
Wir machen politische Bildung in einem weiten Sinn. Bildung aber kann durch eine ästhetisch-künstlerisch Komponente in ihrer Wirkung verstärkt werden. Neben Ausstellungen gehören auch unsere Lesungen und Musikprogramme dazu.
Heute dürfen wir annehmen, dass sich Kunstausstellungen für unseren Bürgerverein lohnen, dass sie ein Gewinn für Gut Gödelitz sind.
Aber, sind sie auch ein Gewinn für die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler? Finanziell eher nicht, denn insgesamt sind nur wenige Bilder verkauft worden. Dennoch lohnen sich Ausstellungen auch für die bildenden Künstler, denn ihre Arbeiten brauchen gewissermaßen die öffentliche Präsentation.
Lassen Sie mich dazu den Maler Thomas Hellinger zitieren, den Vorstandsvorsitzenden vom Künstlerbund Dresden. In unserer 9. Ausstellung waren Arbeiten von ihm zu sehen.
„Kunstwerke müssen gesehen werden, denn erst durch das Betrachten werden sie Kunst. Natürlich sind die Kunstwerke als Objekt in der Welt, hängen vielleicht – vermeintlich nur als Schmuckstück verstanden – an der Wand oder werden als Geldanlage gesammelt.
Dem Wesen nach ist das Kunstwerk ein Medium, das in der betrachtenden Auseinandersetzung Energie entfalten kann, womöglich unseren Blick irritiert, zum Nachdenken anregt und manchmal sogar unseren Blick auf die Welt verändert. In seiner Form entschieden, in seiner inhaltlichen Dimension vielschichtig, bringt es den Betrachter in einen Dialog.“
Unsere neue Kunstausstellung will uns mittels künstlerischer Fotografie in einen Dialog bringen, mit Porträtfotografien von Gabriele Seitz.
Die Fotografin, Lichtbildnerin, Künstlerin ist zur Eröffnung dieser Ausstellung zu uns gekommen.
Liebe Frau Seitz, darüber freuen wir uns sehr und heißen Sie in unserer Mitte willkommen.
Ich möchte Ihnen die Künstlerin kurz vorstellen und zu ihren Arbeiten einige Anmerkungen machen, wie immer aus meiner ganz persönlichen Sicht.
Gabriele Seitz ist 1951 in Bayern geboren.
Nach einer Ausbildung zur Zahnarzthelferin und nach dem Abitur hat sie zunächst Wirtschaftswissenschaften studiert und danach Wirtschafts- und Sozialpädagogik.
Es folgte ein Diplomstudium der Religionspädagogik.
Seit 1989 arbeitet sie bei dem Philosophen und Theologen Prof. Dr. Albert Franz.
Als dieser 1993 an die TU Dresden berufen wird, gehen sie und ihre Tochter mit.
Gabriele Seitz lebt und arbeitet in Radebeul.
Für Fotografie hat sie sich schon früh interessiert.
Seit 1997 befasst sie sich vorwiegend mit der Porträtfotografie.
Also seit genau 20 Jahren, auch ein kleines Jubiläum.
Als Autodidaktin hat sich Gabriele Seitz in dieser Zeit zu einer profilierten, anerkannten, gefragten und beruflich vielseitig vernetzten künstlerischen Fotografin entwickelt.
Sie gehört mehreren Künstlerverbänden an.
Sie ist Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Radebeuler Kunstvereins.
Sie gehört dem Bundesverband Bildender Künstler Dresden sowie dem Neuen Sächsischen Kunstverein an.
Und sie ist Mitglied im Forum für zeitgenössische Fotografie Dresden.
In sechs Publikationen hat sie bisher Arbeiten veröffentlicht.
Auf einem Tisch am Eingang können Sie Bücher von ihr ansehen und kaufen.
Auf vielen Ausstellungen im In- und Ausland waren bereits Fotografien von Gabriele Seitz zu sehen. Die Orte reichen – in alphabetischer Ordnung - von Breslau und Catania über Dresden und Florenz, Kiel und Leipzig bis Radebeul, Sankt Petersburg und Weinböhla.
Ihre Gödelitzer Ausstellung nennt Gabriele Seitz „Menschenbilder“.
Diesen Ausstellungstitel kennen unsere Stammbesucher bereits von unserer 21. Ausstellung. Auch in dieser sind Porträtfotografien zu sehen gewesen. Dr. Kristin Ferse, als Fotografin ebenfalls eine Autodidaktin, hatte 22 ausländische Mitbürger aus ihrem Stadtteil Dresden-Johannstadt porträtiert.
Übrigens besaß auch unsere erste Ausstellung ein ähnliches „Menschen-Thema“. Sie war bis März 2007 in diesem Raum zu sehen. Genau zehn Jahre ist das her! Johannes und Regina Zepnick hatten als Ergebnisse einer Malreise großformatige Malerei gezeigt – unter dem Titel „Mensch Zigeuner“.
Der Titel „Menschenbilder“ verweist auf eine tiefe humanistische Grundhaltung von Gabriele Seitz. Und diese Grundhaltung bestimmt ihre künstlerischen Absichten und ist ihr Arbeitsprinzip. Die Künstlerin selbst drückt das so aus:
„Mir liegt der Mensch und die Beachtung seiner Würde am Herzen…
Für mich ist es bereichernd und aufregend, die Ausstrahlungskraft eines Menschen im Porträt einzufangen. Als politischer Mensch verwende ich die Fotografie als Medium, meine Botschaften weiterzugeben, in der Hoffnung, dass sie verstanden und verinnerlicht werden.
Zwei Themen liegen mir besonders am Herzen: 1. Respekt vor der Würde des Menschen, 2. Toleranz und Völkerverständigung.“
Die Übereinstimmung dieser Grundhaltung mit den Ansichten und Absichten unseres Bürgervereins ist offensichtlich. Gabriele Seitz passt wunderbar zum ost-west-forum Gut Gödelitz.
Den Respekt vor der Würde des Menschen, Toleranz und Völkerverständigung lebt sie auch praktisch in ihrem Alltag. Seit 10 Jahren arbeitet sie im Ausländerrat von Dresden mit.
10 Jahren lang hat sie mit ihrer Kamera die Interkulturellen Tage in Dresden dokumentiert.
Wenden wir uns nun direkt den Porträtfotografien von Gabriele Seitz zu.
Ich habe Arbeiten von ihr bereits auf verschiedenen Ausstellungen gesehen, zuletzt im Januar auf der Dresdener Künstlermesse, wo rund 100 Maler, Grafiker, Fotografen Arbeiten gezeigt hatten.
Die Bilder von Gabriele Seitz fallen sofort auf. Die Handschrift dieser Künstlerin ist unverwechselbar.
Woran liegt das? Wie arbeitet sie?
Lassen Sie mich dazu einige Überlegungen anstellen.
Ihre Fotografien wirken oft schon auf den ersten Blick ruhig, angenehm, würdevoll, warm und vertraut. Man hat manchmal den Eindruck, als würde man die abgebildete Person irgendwie kennen.
Die Bilder ziehen unsere Blicke an. Sie wirken einladend. Man möchte vor ihnen lieber betrachtend verweilen als flüchtig drüber hin sehen.
Um die Ausstrahlungskraft eines Menschen zu erfassen, fokussiert sie auf Gesicht und Hände. Sie ist vom menschlichen Gesicht fasziniert. Ein Gesicht erzählt von gelebtem Leben. In einem Gesicht kann man lesen.
Georg Christoph Lichtenberg, ein Meister des Aphorismus, hat das einmal so ausgedrückt:
„Die unterhaltsamste Fläche auf der Erde ist für uns die vom menschlichen Gesicht.“
Die Bilder von Gabriele Seitz sind unterhaltsam im besten Sinne des Wortes, denn sie lösen bei den Betrachtern gute Gefühle und Gedanken aus.
Gabriele Seitz benutzt eine analoge Kamera mit Rollfilm. Sie beschränkt sich bei der Ablichtung von Gesichtern auf die klassische Schwarz-Weiß-Fotografie.
Das dynamische Verhältnis von Dunkel und Hell auf ihren Bildern wirkt kontrastreich und harmonisch zugleich. Jedes Bild macht etwas von der Würde und Schönheit des abgelichteten einmaligen und unverwechselbaren Menschen sichtbar. Zugleich kann man in jedem dieser individuellen Porträtfotos etwas von Schönheit und Würde des Menschen an sich verspüren.
Mir kommen beim Betrachten der Arbeiten von Gabriele Seitz zwei Zitate in den Sinn:
Das erste ist von Maxim Gorki, und ich habe es vor über 60 Jahren in der Schule gelernt: „Ein Mensch, wie stolz das klingt.“
Das zweite stammt aus dem Grundgesetz unseres Landes. Im Artikel 1 Absatz 1 heißt es.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Von der Würde des Menschen ist die Rede, nicht von der Würde der Deutschen, der Weißen, der Reichen, der Schönen, der Gesunden.
Gabriele Seitz hat ein Auge für das Wesentliche, einen Blick für die Ausstrahlungskraft eines Menschen.
Zur Bedeutung von Auge und Kamera beim Fotografieren hatte ich in einer früheren Ausstellung Gisèle Freund zitiert. Die im Jahr 2000 hochbetagt verstorbene deutsch-französische Altmeisterin der Fotografie hatte formuliert:
„Das Auge macht das Bild und nicht die Kamera.“
Im gleichen Sinne wird über den bekannten deutsch-australischen Fotografen Helmut Newton, er ist 2004 im Alter von 96 Jahren verstorben, folgende Begebenheit erzählt:
Bei einem Restaurantbesuch sagt vor dem Essen der Koch zu ihm: „Ihre Fotos gefallen mir. Sie haben bestimmt eine gute Kamera.“ Nach dem Essen sagt Helmut Newton zum Koch: „Das Essen war vorzüglich. Sie haben bestimmt gute Töpfe.“
Die Fotografin Gabriele Seitz hat zu ihren Modellen ein ganz besonders Verhältnis. Es ist durch Hinwendung und Offenheit gekennzeichnet.
Gabriele Seitz braucht kein Atelier. Sie geht zu ihren Modellen hin und lichtet sie am Arbeitsplatz oder zuhause ab. Sie beobachtet ihre Modelle lange, aufmerksam und respektvoll, zurückhaltend und mitfühlend. Sie fotografiert bei natürlichem Licht. Sie inszeniert nicht. Es wird nichts gestellt. Die Modelle brauchen sich nicht zu verstellen. Ihre fotografischen Abbilder sind authentisch und wahr.
Apropos „wahr“:
Als Fotografin ist Gabriele Seitz sowohl verlässlich-wahre Dokumentaristin als auch schöpferisch gestaltende Künstlerin. Indem sie das äußerlich Sichtbare eines Menschen, eines Dinges, eines Geschehens ablichtet, dokumentiert sie es und bewahrt es vor dem Vergessen. Als Künstlerin macht sie in dem äußerlich Sichtbaren etwas Inneres sichtbar.
Gabriele Seitz schreibt auch Gedichte, poesievoll in ihrer sprachlichen Form und ihrem inhaltlichen Ausdruck.
Ich möchte aus ihrem Fotobuch „Poesie der Kontraste“ ein kurzes Gedicht zitieren, das ganz wunderbar zur Philosophie unseres Bürgervereins passt. Es heißt „Begegnung“ und geht so:
„Begegnung
zulassen von Mensch zu Mensch
Brücken bauen
von Kultur zu Kultur
offen sein
für Neues, noch nie Gekanntes
Gutes im Herzen bewahren
als Geschenk der
Begegnung“
Es lohnt sich, im Internet die informative Webseite von Gabriele Seitz zu besuchen. Man findet dort Beispiele für die thematische Vielfalt ihrer Porträtfotografie: Bildreihen von alten Menschen und von Kindern, von Behinderten und von Migranten, von Künstlern und von Wissenschaftlern.
Die Künstlerin hat das Auge und das Feingefühl dafür, auch die Schönheit zu zeigen, die in der Verschiedenheit der Menschen liegt.
Wir haben bei unseren bisherigen Ausstellungen immer wieder betont und erlebt, dass die Begegnung mit einem Kunstwerk ganz individuell geschieht, dass ein und dasselbe Bild von Betrachter zu Betrachter unterschiedlich aufgenommen, angenommen und gedeutet wird, dass es unterschiedliche Stimmungen, Gefühle, Gedanken und Fragen auslösen kann. Das hängt von vielen Faktoren ab, vor allem von den Überzeugungen und verinnerlichten Werten des Betrachters, von seinen Ansichten und Absichten, von seinem Kunstgeschmack, von seiner aktuellen Betroffenheit, sogar von seiner jeweiligen Stimmung.
Auf den Bildern unserer neuen Ausstellung sehen wir Betrachter alle dasselbe, in ihnen aber durchaus unterschiedliches.
Lassen Sie mich nun kurz davon reden, was mir vor und zu den Arbeiten von Gabriele Seitz durch Herz und Sinn geht.
Die meisten Bilder unserer neuen Ausstellung haben mit Dresden zu tun. Es handelt sich um Ablichtungen von Künstlern und Wissenschaftlern, von Einheimischen und Zugezogenen, von Deutschen und Ausländern, die in dieser Stadt leben.
Diese Vielfalt und Verschiedenartigkeit der „Dresdener Fotomodelle“ von Gabriele Seitz löst bei mir Gedanken und Gefühle aus, die mit meiner Verbundenheit mit dieser Stadt und mit meiner Sorge um den Ruf dieser Stadt zu tun haben.
Ich lebe seit 1957 in Dresden, mag seine natürliche Schönheit und seinen kulturellen Reichtum. In der letzten Zeit aber bin ich besorgt und entsetzt über den immer schlechter werdenden Ruf dieser Stadt. Dresden wird national und international zunehmend als fremdenfeindlich und rassistisch wahrgenommen.
Der gute Weltruf Dresdens ruht auf zwei Säulen; Die eine sind Kultur und Kunst, die andere sind Wissenschaft und Forschung.
Kultur und Kunst bedeuten in Dresden vor allem Architektur und Malerei, Kirchen und Museen. Die Schätze aus der Vergangenheit werden von den Dresdenern besonders liebevoll gehütet und gepflegt. Mit der Moderne hat es der vor allem bewahrende Dresdener nicht ganz so leicht.
Forschung und Wissenschaft, Innovation und moderne Technologien sind im öffentlichen Bewusstsein Dresdens etwas weniger präsent, aber für die Stadt nicht weniger wichtig.
Beide Säulen des Ansehens von Dresden sind durch Internationalität und Weltoffenheit geprägt.
Dresdens guter Ruf als Kultur- und Kunststadt von Weltrang ist undenkbar ohne die Werke vieler ausländischer Künstler - Baumeister, Maler, Bildhauer. August der Starke, ein Säulenheiliger vieler Dresdener und Sachsen, war interessiert an fremden Kulturen. Viele Objekte aus der Gemäldegalerie Alte Meister, der Porzellansammlung, dem Grünen Gewölbe und der Türkischen Kammer sind ein Beleg dafür.
Dresden hat weltweit einen guten Ruf und eine große Anziehungskraft als Standort für Wissenschaft und Forschung.
Aber ohne die vielen ausländischen Wissenschaftler und Forscher wäre dieser gute Ruf nicht möglich, wäre Dresden, wäre Sachsen, wäre auch Deutschland ökonomisch schwächer und weniger gut auf die Zukunft vorbereitet.
Internationalität und Weltoffenheit sind für uns alle eine Bereicherung, ein Gewinn – kulturell, intellektuell, ökonomisch. Sie sind darum notwendig – auch in unserem eigenen Interesse.
Viele Bilder unserer Ausstellung stammen aus einem im vorigen Jahr realisierten Projekt. Die Technische Universität Dresden hatte in ihrer Altana Galerie eine Ausstellung mit Porträtfotografien von Gabriele Seitz gezeigt. Ihr Titel lautete:
„W.I.R. World Identity Relations. Internationale Wissenschaft in Dresden.“
Die Künstlerin hatte in 11 wissenschaftlichen Instituten ausländische Wissenschaftler aufgesucht, an ihrem Arbeitsplatz beobachtet und fotografiert. Ihre Bilder spiegeln die Vielfalt und Mannigfaltigkeit der Dresdener Forschungslandschaft wider. Ungefähr die Hälfte der Wissenschaftler und Forscher an diesen Instituten kommen aus dem Ausland.
Der Wissenschaftsstandort Dresden basiert in seiner internationalen Leistungsfähigkeit und Anziehungskraft auf dem friedlichen, produktiven Miteinander von Wissenschaftlern und Forschern aller Hautfarben und sehr vieler Nationen.
Weltoffenheit, Internationalität und Toleranz Dresdens sollten durch nichts und niemandem gefährdet werden, nicht durch die kleine Gruppe von Dresdenern und von auswärts Angereisten, die wöchentlich auf dem schönsten Platz der Stadt ängstlich und hasserfüllt fremdenfeindlichen Reden zuhören, aber auch nicht durch sensationsfixierte Medien, die diese kleine Minderheit viel mehr beachten als die übergroße Mehrheit der friedlichen und freundlichen Dresdener.
Soweit, meine Damen und Herren, liebe Freunde, einige Gedanken und Gefühle, die unsere neue Kunstausstellung bei mir auslöst.
Und nun sind Sie herzlich eingeladen zu Ihrer ganz persönlichen Begegnung mit den Porträtfotografien von Gabriele Seitz.
Ich wünsche Ihnen dabei freundliche und ermutigende Gedanken und Gefühle.
Die Künstlerin ist beim abschließenden Empfang im Gutshaus dabei und interessiert an Ihren Fragen und Meinungen. Sie ist sicher auch bereit, gekaufte Bücher von ihr zu signieren.
Und falls jemand von Ihnen an einem ausdrucksstarken Porträtfoto von sich interessiert ist, können Sie auch dazu Frau Seitz ansprechen.
Prof. Dr. Wendelin Szalai
Laudatio zur Eröffnung der 40. Kunstausstellung des ost-west-forum Gut Gödelitz e.V. am 11. März 2017